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Persönliche Grußworte
Die
im Folgenden aufgeführten, persönlichen Grußworte von Freunden,
ehemaligen Kolleginnen und Kollegen sowie Studierenden Hartmut
Kleineidams seien hier ebenfalls in alphabetischer Reihenfolge
aufgeführt.
Prof.
Dr. Albert Barrera-Vidal (Liège)
Uns
verband eine echte, tiefe Freundschaft, eine Freundschaft, die ich
beinahe als „symbiotisch“ bezeichnen möchte. Um sie besser
zu definieren könnte ich den berühmten Text Montaignes, den Sie ja
kennen, lieber Herr Tinnefeld, heranziehen und wortwörtlich
übernehmen:
Wenn
man mich zu sagen drängt, warum ich ihn [La Boétie] liebte, so
fühle ich, das lasse sich nur durch diese Antwort ausdrücken: Weil
er es war; weil ich es war.
Sein
plötzlicher Tod war für mich ein nicht zu überwindender Verlust,
ein Verlust, den ich heute noch empfinde, so schmerzhaft wie am
ersten Tag. Hartmut fehlt mir immer noch, als wäre es gestern. Er
hatte noch soviel zu sagen, soviel zu tun!
Wir
hatten nicht nur gemeinsame wissenschaftliche Interessen, die gleiche
Auffassung der Relation von Wissenschaft und sprachlicher Realität,
die Wichtigkeit der pädagogischen Praxis. Wir teilten auch gleiche
ethische Werte, wie Treue, Respekt, Sinn für moralische
Verantwortung und – so wage ich es zu sagen, obwohl manche dies für
altmodisch halten mögen: Tugend. Es war für mich einfach ungerecht,
dass ein solcher Mensch, der für mich ein Vorbild war, so früh
sterben musste.
Albert
Barrera-Vidal
Dr.
Micheline Baur (Duisburg-Essen)
und
Prof.
Dr. Rupprecht S. Baur (Bochum)
Micheline
& Rupprecht S. Baur
Lectrice
de français à l´université de Duisburg, j'ai travaillé de
nombreuses années avec Hartmut Kleineidam.
Ensemble,
nous avons organisé des voyages d'étude pour les étudiants
romanistes dans le sud de la Bourgogne, dont je suis originaire. J´ai
préparé avec lui la découverte d'une région, la Picardie et le
Nord Pas de Calais où peu de « sudistes » français
s´aventurent car « c´est le grand Nord, il y fait trop froid,
il y pleut toujours ». Comme il avait envoyé ses fils pendant
plusieurs mois en baie de Somme, dans un lycée d´ Abbeville, il
savait que la région avait beaucoup de charme et qu'il fallait
corriger les préjugés des Français sur ce point. Il s´y était
fait des amis.
Il
maîtrisait parfaitement la langue française et forçait
l'admiration de tous les locuteurs natifs qu´il rencontrait. « Il
parle mieux que nous » avait coutume de dire son ami
Pierre Sageot. « Le français n'a aucun secret pour lui, il
nous pose sans cesse des colles » ajoutait ce dernier. En
effet, j'ai eu maintes fois l'occasion de constater qu´il était
très compétent et ce, dans tous les domaines : qu'il s'agisse
de problèmes concernant la grammaire (morphologie et syntaxe) ou le
lexique. Systématique, il épluchait les dictionnaires, apprenait le
sens des mots, comparait les définitions et faisant appel aux natifs
il précisait ainsi certains emplois sémantiques, se montrant
parfois même pointilleux, il tenait à clarifier des problèmes de
norme qui échappaient complètement au français natif non averti.
Deux
anecdotes me sont restées en mémoire : Comme de nombreux
hommes Hartmut s´intéressait au monde de l'automobile, un domaine
qui était loin de me passionner (aussi bien á l´époque
qu'aujourd'hui). Après l'ouverture du marché européen il avait
décidé de s'acheter une voiture, une superbe Audi qu'il avait
commandée en Belgique (sans doute parce que la TVA était inférieure
en Belgique).
Il
s'était documenté minutieusement sur l´équipement du modèle
choisi, confrontant point par point les options proposées dans la
brochure allemande et la brochure française, appréciant la
traduction des termes de cette langue de spécialité…que
j´ignorais tant en français qu´en allemand.
C´est
avec un sourire malicieux sur les lèvres qu'il m'interrogea une fois
pour me demander comment on désignait en français le miroir fixé
dans le pare-soleil du passager avant d´une voiture, soit, en
allemand, « der Beifahrerspiegel ». Il est bien évident
qu'à l'époque, si j´utilisais ce miroir de temps en temps pour
rectifier ma coiffure, je ne connaissais pas ce terme qui, depuis,
s'est fixé à jamais dans ma mémoire et me rappelle Hartmut:
il s'agit du « miroir de courtoisie ».
Une
autre anecdote fit de moi, à ses yeux, bien involontairement, une
véritable experte en langue de spécialité : Lors d´un voyage
en France , j'avais eu une grosse panne de voiture avec une Renault
achetée en Allemagne, le garagiste français m´expliqua la
panne, un diagnostic implacable pour moi, - ma voiture ne roulait
plus - il s'agissait d´une rupture de l'arbre à cames. Il fallut
attendre que cette précieuse pièce soit livrée par Renault et
changée dans ce garage de campagne où j'avais « séjourné »
plusieurs jours contre mon gré ! De retour en Allemagne, je fis
à Hartmut le récit de ma mésaventure. Il s’intéressait surtout
à toutes les pièces impliquées dans cette réparation tant en
allemand qu´en français. Quand je mentionnai l’arbre à cames il
m’a interrompu et demandé d´un air moqueur: « Qu’est-ce
que c’est en allemand ? » Sans la moindre hésitation je
répondis alors « die Nockenwelle ». Hartmut était très
étonné.de cette prompte répartie. En fait, mes nombreux courriers
avec le concessionnaire Renault en Allemagne pour faire valoir la
garantie de ces pièces avaient été un excellent exercice pour
cette langue de spécialité – ce que Hartmut ne savait pas.
D’ailleurs, depuis ce « test » il n’a plus jamais essayé
de me tendre un piège linguistique…
Ces
quelques moments de vécu avec Hartmut permettent d´évoquer
quelques traits de la personnalité de l´enseignant, du chercheur et
de l’interlocuteur passionné qu´il était et que j´ai toujours
apprécié.
Micheline
Baur
Marianne
Gehnen (Moers)
Marianne
Gehnen
„Nö,
Grammatik ist doch nicht schwer!“
So
tönte es mir einmal munter und unbefangen von Sabrina bei einer
kleinen Plauderei in der Pause entgegen. Und wenn es doch mal zu
knifflig wurde, gab es immer noch Ahmet, unseren
Grammatikspezialisten, der in bester Tradition den Dampfer wieder auf
Kurs brachte.
Liebe
Teilnehmer des Symposiums zum 75. Geburtstag von Herrn Professor
Hartmut Kleineidam, sehr geehrte Damen und Herren, liebe ehemalige
Kommilitonen und Freunde, ich glaube, manch einem von uns wäre eine
Äußerung wie diejenige von Sabrina zu unserer eigenen Schulzeit
nicht so leicht über die Lippen gekommen – und dies nicht nur
wegen des Generationsunterschieds. Ich erinnere mich gut, dass
Grammatikstunden bei mir nicht zu den beliebtesten gehörten, waren
sie doch bestens dazu geeignet, die vielleicht gerade mühsam
gewonnene Klarheit in sprachlichen Strukturen sogleich wieder zu
vernebeln.
Dass
es inzwischen auch anders, zumindest ein bisschen besser
funktionieren kann, das verdanken wir und unsere Schüler zu
einem großen Teil dem Wirken von Hartmut Kleineidam. Zusammen mit
Hans-Wilhelm Klein stellte er die Tradition der Schulgrammatik auf
eine neue Basis, die ihren Einfluss bis heute nicht verloren hat.
Neben der inhaltlichen Seite spielt aber auch eine andere, nämlich
die menschliche Seite eine wesentliche Rolle bei der Vermittlung von
Sprache als der ureigensten Form menschlichen Ausdrucks. Mit
seiner Persönlichkeit, die durch Engagement, Humor und Sinn für
Gemeinschaft geprägt war, verstand es Hartmut Kleineidam immer
wieder, uns Studenten zu motivieren und seine Faszination für
das Funktionieren von Sprache auf uns zu übertragen.
In
diesem Geiste wünsche ich allen Symposiumsteilnehmern einen guten
und regen Austausch!
Mit
besten Grüßen
Marianne
Gehnen
Prof.
Dr. Klaus Hartenstein (Hamburg)
Prof.
Dr. Klaus Hartenstein
Die
Erinnerung an Hartmut Kleineidam fällt mir leicht und schwer
zugleich. Leicht, weil er zunächst als mein Lehrer an der
Ruhr-Universität Bochum, später als mein Kollege, mich nachhaltig
inspiriert hat. Dies tat er zum einen in meinem professionellen
Selbstverständnis als Fremdsprachenforscher, denn er lebte vor,
dass es nur „die halbe Miete ist“, sich in linguistischer Theorie
und fremdsprachlichen Strukturen gut auszukennen, wenn dies nicht
einhergeht mit einer souveränen Beherrschung von Fremdsprachen
in nahezu allen Facetten. Zum anderen hat er meine
wissenschaftlichen Interessen stark geprägt, denn in meiner
Lehre und Forschung haben Probleme des Erwerbs und der Vermittlung
von Wortschatz und Grammatik in der Fremdsprache immer eine wichtige
Rolle gespielt.
Schwer
bleibt es für mich zu verstehen, warum Hartmut Kleineidam so früh
von uns gehen musste. Bei unseren persönlichen Begegnungen, auch im
Kreis seiner Familie, traf ich auf einen Menschen, der sehr
gastfreundlich war, der in unseren Fachgesprächen gut zuhören
konnte, mit seinem Wissen und Erfahrungen zu helfen versuchte und der
seine fachlichen Überzeugungen nie missionarisch vertrat.
Ich
hätte mir gewünscht, ihm diese Gedanken zu seinem 75. Geburtstag
persönlich mitteilen zu können.
Klaus
Hartenstein
Herbert
Music (Mülheim)
Herbert
Music
Herbert
Music schildert eine Anekdote anlässlich einer Studienreise nach
Liège und Lille im Jahre 1989:
Wir
alle sitzen in "meinem" Zimmer zu einer gemütlichen
Abendrunde zusammen und sprechen über "Gott und die Welt".
Plötzlich sagt Hartmut zu mir: "Also, einen Handstand wirst Du
ja wohl nicht mehr zustande bringen". Das konnte ich als alter
Geräteturner ja nicht auf mir sitzen lassen und antwortete:
"Was gilt die Wette?" (Ich wusste, dass er eine Flasche
Champagner für einen Kollegen im Gepäck hatte.) Eine Flasche
Champagner - und die Wette war perfekt. Die ganze Meute ging auf den
Flur, um zu sehen, ob ich mit meinen damals 63 Jahren einen Handstand
zu Wege bringen würde. Den Beweis stellt ein denkwürdiges Foto
dar, das auf dem Gedenksymposium zu sehen sein wird.
Übrigens:
Der Champagner wurde natürlich nach sachgemäßer Kühlung
gemeinschaftlich getrunken... .
Herbert
Music
Prof.
Dr. Christoph Schwarze (Konstanz)
Als
älterer Kommilitone von Hartmut Kleineidam freue ich mich sehr über
die Initiative zu diesem Symposium. Kleineidam war 1957, im gleichen
Jahre wie ich, als Student nach Münster gekommen, und schon nach
kurzer Zeit war er unter den Münsteraner Romanisten als ein
unübertroffener Kenner der französischen Sprache bekannt, der auch
die seltensten Wörter kannte. Als Grammatik benutzten wir damals
neben dem Bon Usage von Grevisse die leichter zu handhabende
Schulgrammatik von Klein & Strohmeyer. Deren Nachfolgerin, die
Grammatik des heutigen Französisch von Klein & Kleineidam, habe ich
später viele Jahre lang mit Gewinn in der Lehre benutzt. Heute noch
ist, wie ich höre, dieses wahre Standardwerk auch den Jüngeren
vertraut. Hartmut Kleineidam hat in seinem kurzen Leben Bleibendes
geschaffen; er verdient diese späte Ehrung.
Ich
wünsche dem Symposium ein gutes Gelingen.
Christoph
Schwarze
Prof.
Dr. Hans Theo Siepe (Düsseldorf)
liebe
Freunde und Freundinnen, Kollegen und Kolleginnen
von
HARTMUT KLEINEIDAM,
mit
dem Bedauern, nicht vor Ort sein zu können, wo man sich an diesem
Tag an Hartmut Kleineidam erinnert, weiß ich doch, dass er sich sehr
gefreut hätte zu wissen, dass meine Frau (die einmal bei ihm
Examen gemacht hat) und ich (sein Kollege, mit dem er auch
gelegentlich über Nike oder Adidas fachsimpelte – wenn ich mal mit
Sportschuhen in die Uni kam - nach dem damals von seinen Söhnen
abgeleiteten Motto „Aber lieber Herr Siepe, Adidas ist doch
vollkommen out, Nike ist jetzt in!“)… also: dass wir jetzt in
Frankreich leben. Einem Land, dem seine ganze Liebe galt, und von
dessen Sprache niemand in der Romanistik so viel wusste – davon war
ich voller Hochachtung und Bewunderung fest überzeugt – wie
Hartmut Kleineidam. Heute noch würden wir vielleicht darüber
fachsimpeln, wie beispielsweise „un casseur d’assiettes“
ins Deutsche zu übersetzen wäre …
Verschmitzt
lächelnd habe ich ihn in Erinnerung, was mir gegenüber auch eine
besondere Sympathie ausdrückte (so habe ich es verstanden), und nie
hat es zwischen uns irgendein Missverständnis gegeben: zwischen mir,
dem jungen Assistenten der Literaturwissenschaft, und ihm, dem
bescheiden zurückhaltenden Lehrstuhlinhaber mit einer hohen
wissenschaftlichen Anerkennung in der Linguistik, der den
Grabenkämpfen seiner um Renommee und universitäre Relevanz
ringenden Kollegen ebenso fern stand wie er vielen – wie auch mir -
immer ganz persönlich seine Kollegialität und auch Freundschaft
ausdrückte. Dazu fällt mir auch eine Reihe von Namen ein, ich
erinnere mich …
Immer
habe ich mich gefreut, ihm im Institut zu begegnen, und in Dortmund
waren meine Frau und ich ja gelegentlich auch; aber leider, leider,
liebe Frau Kleineidam, und unverzeihlich: nur einmal noch bei Ihnen
in Isle-sur-la Sorgue, in der rue des Écoles (gegenüber der École
Commune), doch bis heute immer noch ungebrochen gegenwärtig in
unserer Erinnerung.
Hartmut
Kleineidam ist mir unvergessen geblieben: Ich hatte in der
Duisburger Romanistik immer das Gefühl eines Verständnisses,
einer ungebrochenen Solidarität (auch eben jenseits der persönlichen
und strukturellen Fixierungen anderer Kollegen) in einer
Situation oftmals der Spannungen an der Uni, in denen sich
andere bewegten (wo ich dann als kleiner Assistent bzw. später als
kleiner Professor – eben auf Zeit oder auch unterhalb von C4 –
dabei war). Und das hat mir Mut gemacht für meinen weiteren Weg
in der deutschen Universität und mich selbst wohl auch mitgeprägt,
wofür ich ihm heute noch dankbar bin.
Hans
Theo Siepe
Prof.
Dr. Bernd Spillner (Duisburg-Essen)
Prof.
Dr. Bernd Spillner
Lieber
Herr Tinnefeld, ich begrüße es sehr, dass Sie ein Gedenksymposium
zum Andenken an Hartmut Kleineidam abhalten. Wie ich Ihnen bereits
mitgeteilt hatte, kann ich leider wegen eines unaufschiebbaren
Termins nicht daran teilnehmen.
Da
ich aber wohl einer der letzten Kollegen bin, der sich lebhaft an
Hartmut Kleineidam erinnert, möchte ich ein paar Zeilen darüber
schreiben, wie er seinerzeit nach Duisburg zu uns gekommen ist. Ich
weiß nicht, ob die jetzt in Essen lehrenden Romanisten die älteren
Akten archiviert haben. Ich war damals Dekan des Fachbereichs und
habe gemeinsam mit dem Duisburger Rektorat und meinen Kollegen
gegenüber dem Ministerium die Versetzung von Prof. Kleineidam nach
Duisburg betrieben. Wir hatten Informationen über die schwierige
Lage in Dortmund.
Als
Unterlagen habe ich auch nur noch einen persönlichen Brief von
Hartmut Kleineidam an mich vom 12.11.1979 und anliegende Kopien
seiner Korrespondenz mit dem Ministerium. Im Schreiben vom
19.10.1979 heißt es darin:
Seit
1976 habe ich an der Pädagogischen Hochschule Ruhr eine H4-Stelle
inne, deren Aufgabenbereich mit ‚Französische Sprache und ihre
Didaktik, angewandte Linguistik‘ umschrieben ist. Da ein
entsprechender Studiengang Romanistik / Französisch bisher nicht
eingerichtet wurde, habe ich in der Vergangenheit in Dortmund zumeist
überfachliche Veranstaltungen im Bereich der Linguistik
abgehalten und darüber hinaus versucht, im Rahmen von
Lehraufträgen an der Ruhr-Universität Bochum mir wenigstens
teilweise die Möglichkeit einer romanistischen Lehrtätigkeit zu
erhalten.
Es
steht nun zu erwarten, daß die Zusammenführung von Pädagogischer
Hochschule und Universität am Standort Dortmund meine bisher immer
noch gehegten Hoffnungen auf die Einrichtung eines Studienganges
Französisch endgültig zunichte macht.
Über
die Studiengangsprobleme in Dortmund waren wir natürlich informiert
und hatten im Ministerium rechtzeitig vorgefühlt, ob eine
Verlagerung der Stelle nach Duisburg denkbar sei. Im Ministerium
wurde eine solche Möglichkeit, einen früheren Planungsfehler
bei den Dortmunder Studiengängen zu korrigieren, positiv
aufgegriffen. Gleichzeitig hatte ich mit Herrn Kleineidam telefoniert
und die Bereitschaft zu einer Versetzung sondiert. So konnte Hartmut
Kleineidam am 19.10.1979 an das Ministerium deutlich formulieren:
Ich
bin aus diesem Grunde gern bereit, einem Angebot der
Gesamthochschule Duisburg zu folgen, die bei mir angefragt hat,
ob ich daran interessiert sei, meine Tätigkeit nach Duisburg zu
verlagern. Wie mir aus Duisburg mitgeteilt wurde, ist eine
entsprechende Absichtserklärung der Gesamthochschule, mich mit dem
Aufgabenschwerpunkt Romanistik/ Linguistik in Duisburg zu
integrieren, bereits offiziell erfolgt. Ich möchte hiermit
meinerseits zum Ausdruck bringen, daß ich grundsätzlich mit einer
Verlagerung meiner Tätigkeit nach Duisburg einverstanden bin (…).
Damit
war allen Seiten geholfen: dem Ministerium und Hartmut Kleineidam.
Auch der damaligen Romanistik in Duisburg; deren Aufbauarbeiten waren
nach der Gründungsphase zwar abgeschlossen, aber für die
verschiedenen romanistischen Studiengänge gab es zwei
literaturwissenschaftliche Professuren, aber nur eine in der
Linguistik. Die Versetzung von Prof. Kleineidam nach Duisburg trug
zur Konsolidierung des Faches bei und zu ihrem wissenschaftlichen
Aufschwung. In kürzester Zeit war die Umstrukturierung gelungen
(zur nicht geringen Überraschung der Nachbaruniversitäten).
Hartmut
Kleineidam lehrte und forschte dann zehn Jahre an der Universität
Duisburg – bis zu seinem ganz plötzlichen und viel zu frühem Tod
Ende 1990.
In
meinem Nachruf im GAL-Bulletin habe ich 1990 geschrieben:
Hartmut
Kleineidam war ein stiller, ein unprätentiöser Mensch, von feinem,
tiefsinnigen Humor, stets fair und ausgleichend, jemand, der sich
keine Entscheidung je leicht gemacht hat.
Ich
kann mich aus der gemeinsamen kollegialen Zeit in Duisburg nicht an
den geringsten Dissens erinnern. Internationalen Ruf erwarb er sich
durch ‚den Klein/Kleineidam‘. Kaum ein deutscher Romanist sprach
so perfekt Französisch wie Hartmut Kleineidam.
Bernd
Spillner